Frau mit blauen Flecken, weil Polizist über seine eigenen Füße stolpert

NetzRose

Mon, 26 Oct 2020 13:58:47 +0100 last edited: Mon, 02 Nov 2020 01:44:21 +0100

Video bei Bitchute anschauen bitte
Berlin - Polizist fällt über seine eigenen Füße

Am 26.10.20 Demonstrantin mit blauen Flecken, weil der Polizist bei seiner Jagd nach ihr über seine Füße gestolpert ist.
Die Bild bringt einfach ein Foto mit dem Polizisten am Boden, sodaß der Eindruck entsteht, umher stehende Demonstranten hätten …

#corona #berlin #Polizeigewalt
Presse so:

Informationstipp

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ayesnays

Mon, 26 Oct 2020 14:17:37 +0100 from Diaspora

Ja, dass ist so typisch für diese Bullen.

Ich kann auch nicht verstehen, wie da irgendwer für Verständnis für diese Unmenschen abverlangt.

Aber deutsche StaatsdienerInnen sind ja traditionell besonders schlimm, schau mal hier wie das in Irland aussieht: https://www.bitchute.com/video/HcL0DxZYnudC/

NetzRose

Mon, 26 Oct 2020 14:27:46 +0100

@ayesnays@framasphere.org ja. wesentlich besser.

NetzRose

Mon, 26 Oct 2020 17:14:27 +0100

Hier noch ein Interview mit Inga der jungen Frau bei Youtube https://youtu.be/CCSQuk3eh3c

Lustig, dass auf dem Fake-Alarm Telegramkanal nun das ursprüngliche Video als Fake bezeichnet wird.
- Nur weil die Leute immer "Mädchen" statt "Frau" gerufen haben?

ayesnays

Mon, 26 Oct 2020 17:38:57 +0100 from Diaspora

Also, ich habe da gestern irgendwo etwas gesehen, da hat diese Frau das auch irgendwo anders in die Kamera erzählt. Da war sie sogar noch viel aufgelöster und hatte fast geweint. Ich weiß aber nicht mehr wo das war. Das war aber später, als die Demo war dem "Kosmos" aufgelöst wurde. Ja, sie sieht so zierlich aus, da haben viele gedacht, dass dies ein Mädchen gewesen ist. Aber meiner Meinung nach ist das auch total unerheblich. Es ist definitiv kein Fake.

Was da zur allgemeinen Hilfe gesagt wurde. Also, dass ist etwas was ich schon länger beobachte. Heute wird nur noch gefilmt, früher sind da immer sofort 20 Leute hin gelaufen und haben versucht die Personen frei zu bekommen. Das geht ja auch eigentlich ganz einfach, wenn da genügend Leute hinlaufen und die Bullen ablenken, dann können die eine Person halt nicht abschirmen. Aber diese deutsche Demoleitung möchte ja auf Ghandi machen und auf Liebfreund mit den Bullen. Das wurde heute auf der Demo von der Organisationsleitung sogar nochmal extra betont. Nun denn, dann ist das wohl logische Konsequenz aus dem Ganzen. Sie werden sich die Schwächsten aussuche und an ihnen ein Exempel statuieren.

NetzRose

Mon, 26 Oct 2020 19:10:28 +0100 last edited: Mon, 26 Oct 2020 20:09:17 +0100

Mit dem Fotografieren, bzw. Filmen, finde ich auch furchtbar. Da werden allenfalls noch die Filmenden gesichert, aber die Polizei lässt man machen.
Fake war jedenfalls, dass der Polizist behauptet hat, sie hätte ihn gebissen.

Lehrer MaPhy hat ja entsprechende Strategien vorgestellt und als es drum ging, einen Trupp Freiwilliger zusammenzustellen, waren wohl nur noch real drei Personen vor Ort.
Nachtrag: Es ging darum, dass die Polizei gezielt vereinzelte und schwache Personen raus gefischt hat.
Und die Strategie befasste sich damit, wie man gefährdete Personen schützt.

ayesnays

Tue, 27 Oct 2020 12:43:08 +0100 from Diaspora

Also Lehrer MaPhy kenne ich nicht, bzw. habe ich mir noch nicht angeschaut. Vielleicht ist das heute einfach alles anders. Schau mal hier. Sie reden halt ständig von Dokumentation. So wird dann halt auch in Amerika dokumentiert wie ein Polizist einen Farbigen im Schwitzkasten erwürgt und eben nicht eingegriffen und dadurch vielleicht der Tod dieses Menschen verhindert. Die Dokumentation ist wichtiger. Immerhin erkennt man in diesen Beitrag, dass es nicht um großen Demos mit Bühne geht und schon gar nicht um Selfies. Ich persönlich fände einfach Protestmärsche durch die ganze Stadt besser. Auch so markante Plätze wie den Trafalgar Square in London finde ich ziemlich geeignet, weil sich da leichter Leute einer Sache spontan anschließen können. Aber wie gesagt, es gibt unterschiedliche Strategien, die jetzige überzeugt mich nicht, aber ich respektiere sie.

NetzRose

Tue, 27 Oct 2020 13:37:17 +0100

@ayesnays@framasphere.org Jetzt, wo Du es ansprichst.

Heiko Schöning hat es ja nichts genutzt, auf den Trafalgar Square zu gehen
https://www.bitchute.com/video/ZfquftEPGY6j/

Inzwischen sind die Demos der Kritiker von politischen Corona-Maßnahmen eine Kombination aus Marsch und Abschluß per Bühnenprogramm. - Soweit ich das beobachten konnte, denn ich schaue ja nicht mehr sonderlich aktiv danach.

ayesnays

Tue, 27 Oct 2020 13:41:12 +0100 from Diaspora

Das war aber doch im Hyde Park. ;) Aber darum geht es doch. Wofür brauchst Du RednerInnen? Die Leute wissen doch alle Bescheid. Es geht um Protest.

NetzRose

Tue, 27 Oct 2020 15:10:41 +0100

Wir sind in den vergangen Jahren so zum Konsumieren verzogen worden, dass es heute für sehr viele Menschen schon zu viel ist,
- mal zu kommentieren oder
- mal was zu teilen, auch wenn es nicht dem eigenen Ansehen zugute kommt.
- selbst ein Blog oder wenigstens einen Microblog zu betreiben, ist schon zu viel.

Viele glauben, sie wären schon Aktivisten, nur weil sie ihre Infos aus der Gegenöffentlichkeit konsumieren.
Aber auch sie sitzen einfach weiter passiv vor der Kiste. - Allenfalls macht man es sich in diesen Kreisen nett, indem man neue Leute kennenlernt, mit denen man dann auch über die Kiste kommuniziert. - Oder man schaut vor der Kiste sich an, wie andere miteinander über ihre jeweiligen Kisten kommunizieren.

Dabei ist die Demobewegung sogar sehr kreativ es gibt interessante Demoformen, da wird inzwischen regelrecht performt.

Das mit den Rednern. Vielleicht ist es eher so: die Gegenöffentlichkeit hat inzwischen genug Material der Wahl.
Bühnen, besonders in kleinere Regionen dagegen sind meist noch auf der Suche, ihr Programm zu füllen.
Also wird man erst mal zum Speaker. Dann gibt durch die Videos Öffentlichkeit und dann haben auch die "Freien Medien" Interesse an solch noch unbekannten Personen, die etwas interessantes darstellen oder Experten sind.

ayesnays

Tue, 27 Oct 2020 18:13:15 +0100 from Diaspora

Also, ich habe ja gerade wirklich überlegt, ob ich Dir hier öffentlich antworten soll oder doch eher irgendwie in einem begrenzten Beitrag. Ich habe mich jetzt für diese Form entschieden, die dann etwas weniger persönlich ausfällt.

Also, ich fühle mich gerade angesprochen, aber das vor allem auch deshalb, weil ich schon die ganze Zeit so unzufrieden mit mir bin. Hier auf Diaspora bewegst man rein gar nichts. Früher konnte man hier wenigstens noch diskutieren, sich gegenseitig motivieren, aber obwohl ich damals noch sehr motiviert war, hat man hier auch keine Leute zusammenbekommen, um wirklich etwas zu bewegen. Dabei waren das damals Themen, wo man hier eigentlich eh die Mehrheit hinter sich wusste. Freie Software Bewegung, soziale Frage, etc. Jetzt ist das aber hier wirklich nur noch reine Unterhaltung.

Was mich gerade so erschreckt ist die Tatsache, dass selbst die Leute, die der gegenwärtigen Situation auch kritisch gegenüber stehen, auch schon mal ein oder zwei Beiträge von einem gelikt habe. Mit denen man sich auch schon mal in der PM ausgetauscht hat, wobei man viel Zuspruch erhalten hat, einen dann hier mit seinen Themen so alleine lässt. Ich poste eigentlich immer Inhalt, ich arbeite meine Quelle exakt durch und zitiere aus diesen Quellen. Das ist zumindest deutlich mehr Arbeit als einfach mit Hilfe einer App "Teilen mit Diaspora" anzuklicken. Aber es kommt einfach nichts. Nicht einmal Kritik.

Normalerweise ist es eigentlich immer so gewesen, dass ich afk mich immer für eine bestimmte Sache eingesetzt habe und dann eigentlich zusätzlich im Internet geschaut habe das Netzwerk zu erweitern. Aber gerade in der jetzigen Situation wäre es für mich sehr wichtig, sich mit anderen Leuten auszutauschen. Mein normaler politisches Kreis tickt in diesem Falle komplett anders als ich, der restliche Freundeskreis ist relativ neutral und gibt sich mit den letzten bisschen Normalität zufrieden. Es herrscht einfach die Sorge, dass es noch schlimmer wird, wenn man nicht macht was gesagt wird. Zwei sehr enge Freunde haben mir aufgrund meiner Ansichten eigentlich schon fast eine langjährige Freundschaft gekündigt und ein guter Bekannter tickt zwar relativ ähnlich wie ich, ist aber z.B. nicht zu einer Fahrt nach Berlin zu bewegen gewesen. Ich habe aber wohl Glück, dass keiner in meinen direkten Umfeld jetzt zur Panik neigt. Keiner hat Angst ohne Maske angesteckt zu werden oder ähnliches. Sie denken sich halt ihren Teil, machen privat was sie wollen, aber wollen öffentlich nicht auffallen.

Das was ich hier in der näheren Umgebung an Protest bislang gesehen habe, ist für mich schon sehr strange. Ich komme aus einer klaren politischen Richtung und ich habe mich in letzter Zeit schon so weit geöffnet, aber auf einer kleinen Veranstaltung möchte ich nicht mit bestimmten Personen auftreten.

Eigentlich ist es auch eher mein Ding eine Sache selber in die Hand zu nehmen. Aber da fehlt mir gerade wirklich jeder Anhaltspunkt. Ich bin ein Mensch, der sehr viel auf Veranstaltungen ist. Ich nutze keine Apps oder so und treffe die Leute eigentlich immer direkt face to face an bestimmten Orten. Da könnte ich solche Ideen auch besprechen. Aber diese Orte, diese Veranstaltungen, gibt es nicht mehr. Ich glaube ja, dass auch das gewollt ist. Da wo die Leute nicht mehr zusammenkommen, da kann auch schlecht Widerstand entstehen.

Es ist schon ein Dilemma. Ohne eine Anti-Corona-Veranstaltung zu besuchen wird man keine neuen Kontakte knüpfen können. Aber irgendwie bin ich dann dazu doch zu feige oder zu wenig bereit, weil ich damit irgendwie meine ganze politische Vergangenheit verrate.

Vielleicht ist der persönliche Leidensdruck noch nicht groß genug, so lange sie einen Fußball und die unbegrenzte Freiluft noch lassen. Ich weiß es nicht. Na ja, jetzt ist es doch etwas persönlicher geworden. Vielleicht lösche ich das irgendwann auch mal wieder.

NetzRose

Tue, 27 Oct 2020 20:26:05 +0100

@ayesnays@framasphere.org - falls Du also was löschen möchtest, verzichte ich besser aufs Zitieren.

Nicht nur Du, ich muss mich auch selbst an der Nase packen und überlegen, ob und wie ich meine Kritik und meine Forderungen artikulieren kann.

Finde ich interessant, dass Du Diaspora so wahr nimmst. Immerhin geht "reine Unterhaltung" noch, ohne dass gleich ein Troll um die Ecke kommt

Mich wunderte im Fediverse anfangs, dass wohl gerade unter denjenigen, die IT so richtig drauf haben, den Kritikern am politischen Corona-Desaster so von oben herab begegnen. Ich konnte es mir nur so erklären, wie auch bei Netzpolitik.Org, dass nämlich die IT-Branche eine der Gewinnerinnen des aktuellen Zustands sind.

Auch ich hatte die letzten Wochen/Monate oft nicht die Muße, überhaupt noch mit jemandem in den SN zu diskutieren. Sicher bist Du auch von mir zu Recht enttäuscht. Kaum da, was verbreitet und husch, wieder weg.

Aber Du merkst, dass ich mich mit meinem letzten Blogartikel auch gerade bemühe, mich wieder freizuschwimmen.
Es geht uns ja alle so, dass wir an einen Punkt kommen, das schon viel zu lange angelegte Provisorium irgendwie neu auszurichten, während es von oben immer dicker kommt.

Ja, wäre sicher schön gewesen, hätte man sich mit politisch aktiven Gruppen, die entsprechend Erfahrungen haben, zusammen tun können. Tasächlich sind wohl ein Großteil der Kritiker des pol. Corona-Desasters bis dato unpolitisch gewesen, eben weil niemand am Anfang da war.
Inzwischen muss gut sondiert werden, da sich pol. Organisationen versuchen, dran zu hängen, die seit Jahren an damit verbundenen Probleme schon arbeiten.

Vor Unterwanderung ist man ja leider weder per face to face noch per Technik gefreit.
Hinzu kommt, dass man immer damit rechnen muss, dass Menschen, Berufsangehörige oder Gruppen unvermittelt ihre Einstellung ändern.
Das ist ja auch menschlich. Und genau das darf uns nicht abhalten, Chancen zu ergreifen, wenn sie sich bieten.

ayesnays

Tue, 27 Oct 2020 22:08:37 +0100 from Diaspora

Also, Deine Erklärung, warum gerade die Leute in der IT-Branche so unkritisch sind, finde ich interessant. Aber ich glaube es geht wirklich tiefer. Das Internet hat uns letztlich manipuliert. Nimm doch nur mal als Beispiel die Wikipedia. Ganz am Anfang war es eine Alternative zu den großen Lexika. Das war so etwas eigenes, revolutionäres, jeder hat da mal so mitgemacht. Ich z.B. habe Anfangs auch ein paar Sachen dort verfasst. Aber es war doch klar, dass je professioneller diese Sache werden wird, dass dann auch die kommerziellen Interessen dort größer werden. Das gleiche galt übrigens auch für Diaspora. Hier waren am Anfang wirklich richtige AktivistInnen, welche jegliche Kommerzialisierung verhindert haben. Firmen wurde hier gezielt rausgehaltemn. Zwar haben das nicht alle so gesehen, aber die zaghafte kommerziellen Versuche wurden so stark kritisiert, dass diese sich selber verabschiedet haben. Darüber mag man jetzt denken wie man will, es soll nur eines verdeutlichen. Als die Wikipedia immer bedeutender wurde, wurden dort auch Leute bezahlt um dort zu schreiben. Das ist doch auch völlig logisch, Alexa und Co beziehen ja heute ihr wissen auch aus der Wikipedia. Während früher alle Leute kritisch gegenüber jede Kommerzialisierung waren haben sich heute die jungen Leute daran gewöhnt. Sie merke gar nicht mehr das sie manipuliert werden und vor allem verstehen sie auch gar nicht mehr warum sie manipuliert werden sollten. Heute wundern sich ja sogar angebliche AntikapitalistInnen nicht mehr, dass eine Greta nicht nur beim WEF spreche darf, sondern sogar einen WEF-finanzierten Werbespot machen kann. Die StudentInnen die heute sogar an Elite-Unis studieren, welche sich ja gerade durch die große Nähe zur Industrie auszeichnen, hinterfragen ihr Studium gar nicht mehr. Ein schlag ins Gesicht für die StudentInnen welche Ende der 90ger gegen die neuen Hochschulgesetze demonstriert haben, welche vor allem diesen wirtschaftlichen Einfluss erst ermöglicht haben. Das aufgrund dieser Tatsache eigentlich jeder Lehrstuhl auch einer Lobby dient ist gar nicht mehr bewusst. Das es logisch ist, dass sich junge WissenschaftlerInnen gar nicht mehr kritisch gegen bestimmten Sachen äußern können, weil das ihre Karriere gefährdet, wird gar nicht erkannt. Das alte WissenschaftlerInnen hingegen nicht mehr abhängig sind und von daher auch Kritik üben können, wird umgedeutet, dass sich diese alten WissenschaftlerInnen nicht mit ihrer Rente abfinden wollen und mal wieder von sich Reden machen wollen. Verständlich, denn für junge Menschen zählt ja nur noch das Bild, welches sie nach Außen vertreten. Sie können sich gar nicht mehr vorstellen, dass es manchen Menschen einfach nur um die Sache geht. Ich beobachte von daher, dass es vor allem diese junge bis mittel-alte Generation ist, welche in erster Linie so voll hinter diesen Maßnahmen stehen, weil gerade diese Generation so empfänglich für die Manipulationen der Medien sind. Man schaut zwar kein TV mehr, aber bedient sich aus den Mediatheken und vor allem youtube. Diese InfluencerInnen sind ja eine wesentliche Komponente der Manipulation, wie sie ja auch von den Denker der "Große Reset" gefordert werden. Gleichzeitig bieten diese neue technische Welt den jungen Leuten, welche ja gar nichts anderes mehr kenne, ihre Art von gesellschaftlicher, also medialer Beteiligung. Es ist ihr Leben.

Ich habe von daher Gedacht, dass diese neuen IT-lerInnen wirklich davon überzeugt sind, dass sie durch diese neue Welt eine größere Möglichkeit der Beteiligung haben. Sie denken diese Welt sei demokratischer, etc. Man muss sich ja wirklich nur mal diesen Rezo oder so anhören; dann erkennt man sofort, dass er vielleicht einiges von mathematischer Logik versteht, aber null von der Geschichte der Menschen. Geschichte scheint ohnehin überholt und dass man sich eigentlich gar nicht so weit von den Wünschen und Sehnsüchten der früheren Menschen unterscheidet, ist gar nicht gewusst. Aus diesem Grunde denkt man auch gar nicht daran immer wieder die gleichen Fehler zu machen.

Aber Du bestimmt Recht. Technikaffine Menschen profitieren von der jetzigen Situation. Sie halten ihre Kontakte meist ohnehin über technische Geräte. Sie arbeiten vielleicht ohnehin schon von zu Hause oder aber im Büro schon längst über digitale Konferenzen. Und ganz klar und logisch. Wenn diese Techniken immer wichtiger werden, dann wird natürlich auch ihre Aufgabe in der Gesellschaft immer wichtiger.

Sicher bist Du auch von mir zu Recht enttäuscht. Kaum da, was verbreitet und husch, wieder weg

Ich habe Dich hier wirklich nicht gemeint.

Finde ich interessant, dass Du Diaspora so wahr nimmst. Immerhin geht “reine Unterhaltung” noch, ohne dass gleich ein Troll um die Ecke kommt

Kenne halt Diaspora mit einen anderen Profil auch noch ganz anders. Da waren Kommentar-Stränge von 100 und mehr Kommentaren mit 10 Leuten Beteiligung gar nicht so selten. Klar war das total unübersichtlich und die Diskussionen zogen sich über Wochen, aber es war eben was ganz anderes. Außerhalb von Diaspora habe ich keine Erfahrung, kann das also nicht beurteilen, aber nach meinen längeren Ausstieg und jetzt Wiedereinstieg in Diaspora beobachte ich folgendes. Die Leute haben keine Lust mehr öffentlich ihre Meinung zu zeigen. Früher war es wohl eher Angst, jetzt ist es echt keine Lust mehr. Es wird ja nur noch geliked und geteilt. Bei einigen Profilen hat man das Gefühl, dass es bot sind. Aber selbst von Leuten, wo man definitiv weiß, dass es keine bots sind, kommen die gleichen einsilbigen Kommentare. Ja, das Getrolle ist weniger geworden, aber doch auch nur, weil eigentlich Beiträge nicht mehr wirklich interessieren sofern sie nicht exakt die gleiche Meinung widerspiegeln. Vielleicht wird ja auch sofort ignoriert. Was ich ganz krass finde, was vielleicht in anderen Netzwerken so üblich ist, dass Kommentare gelöscht werden. Das man einen Beitrag den man erstellt hat, als seinen Beitrag ansieht. Früher wurde das eher als Community-Beitrag gesehen, es wurden nur Beleidigungen gelöscht und das auch nur nach Warnungen. Alles vorbei. Das soziale Netzwerk ist ein Spiegelbild der Gesellschaft geworden.

Obwohl man hier schneller ignoriert als man schauen kann, sind die meisten Leute hier davon bezeugt, selber die sozialsten Menschen zu sein, welche sich für ihre Menschen aufopfern. Deshalb klappt das ja auch mit den Masken so toll

Sorry für den langen Text, bin aber so happy, dass ich nach einer tagelangen Sehnenentzündung wieder beihändig tippen kann :D ;D

NetzRose

Wed, 28 Oct 2020 03:30:02 +0100

ja - viel Text für späte Stunde. Und ich war schon verplant mit neuem Blogartikel.
Ich werde sehr gerne morgen Nachmittag darauf antworten.

NetzRose

Wed, 28 Oct 2020 22:36:43 +0100

@ayesnays@framasphere.org Gerne gebe ich zu, dass ich vereinfache. In dieser krassen Zeit scheinen sich auch menschliche Eigenschaften oder Verhaltensweisen krasser zu äußern und nun liegt es an uns allen, Brücken zu bauen, Mittelwege zu finden.
Das Thema Kommerz ist ein sehr großes und leider meist Verursacher unschöner Entwicklungen.

Selbst hatte ich einen Fachversandbuchhandlung für Gesundheit, Senioren und Soziales.
Ich habe mir viel Mühe gemacht.
Die sämtliche Literatur geordnet nach den Aktivitäten des täglichen Lebens (Juchli) und gekennzeichnet mit Symbolen für die verschiedenen Zielgruppen (Betroffene, Angehörige, Pflegekräfte, Ärzte etc.)
Auf Messen war toll, zu sehen, wie sich intuitiv der Arzt genau so gut zurecht fand, wie die Seniorin.

Den Shop hatte ich händisch zusammen gebaut.
Ich konnte damals nicht verstehen, warum man mich geschnitten hat, wenn ich ihn erwähnte.
Ich machte einen innovativen, guten Job. Warum darf ich darauf nicht hinweisen?
Mir ging es zwar darum, Literatur zu verkaufen und davon zu leben, aber ich wollte die richtige Literatur den richtigen Personen vorlegen.

Ehe es das Internet gab, hatte ich horrende Druckkosten für die Kataloge.
Die wurden immer angefordert. Schön gemütlich die Literatur zuhause ausgesucht und dann in der gewohnten Buchhandlung bestellt.

Was ich damit sagen will: Ich glaube, die meisten von uns können Kommerz nicht richtig einordnen.
Mich würde man für meine Blauäugigkeit auslachen, während man Amazon bewundert.

Wenn man bzw. eine Gesellschaft, sich keine Konsumkompetenz aneignet,
- bringt sie sich um Produkte und Leistungen, von Menschen, die dafür brennen.
- trägt sie Mitschuld an Gefahr für die Umwelt, Gewalt gegenüber Menschen und Macht gegenüber anderen Marktteilnehmern.

Man hätte sicher bei Wikipedia einen Weg finden können, dass im Eintrag vermerkt wird, wenn ein bezahlter Autor den Eintrag verfasst.

Wie das mit den jungen Menschen verlaufen ist, das tut mir sehr leid. In meiner Klasse gab es damals genau ein "Schlüsselkind". Also ein Kind mit alleinerziehender Mutter. Doppelverdiener, Kitas etc. - so werden keine empathischen Menschen heran gebildet. Wer sich trotzdem so entwickelt, verdient meinen größten Respekt.
Daher sind die von Dir geschilderten Beobachtungen im wissenschaftlichen Bereich entsprechend nachvollziehbar und gehen - aufgrund des überall ständig fehlenden Geldes - weit über normale Generationenkonflikte hinaus.
Du sagst es, "es ist ihr Leben".
Man kann nur Informationsangebote bereit halten.

Das finde ich wirklich schön, was Du von den diaspora*-Anfängen erzählst. Dankesehr. Ich sehe da eine große Ähnlichkeit zu den Foren, oder noch früher aus dem Usenet. Hätte aber nie gedacht, dass es in den SN auch mal so war.

Community-Beitrag - oha, da war ich schon immer eigen.

Deshalb habe ich mich auch nicht an Wikipedia beteiligt. Ich will schon, Leistung einer Person zugehörig wissen. Und Teamleistung entsprechend mit aufgeführten Beteiligten)
Zwar setzt sich Bildung teilweise aus Leistungen anderer Personen zusammen, aber es steckt doch meist auch eine gehörige Portion Eigenleistung darin.

ayesnays

Thu, 29 Oct 2020 10:59:56 +0100 from Diaspora

Danke für Deine Schilderung. Ich habe gerade schon wieder so viel geschrieben, jetzt aber doch gelöscht, weil es Vergangenheit ist und ich mir doch mal angewöhnen sollte im jetzt zu leben.

Deshalb zu Deinen Text

Ich konnte damals nicht verstehen, warum man mich geschnitten hat, wenn ich ihn erwähnte.

Das verstehe ich gerade nicht, warum wurdest Du geschnitten? Weil Du für Dich selber geworben hast? Und wo war das?

Was ich damit sagen will: Ich glaube, die meisten von uns können Kommerz nicht richtig einordnen. Mich würde man für meine Blauäugigkeit auslachen, während man Amazon bewundert.

Also, die deutsche Community hier bei Diaspora war extrem idealistisch. Es war eine kleine Gruppe und hier wurde anfangs eben die Weichen gestellt. So wurde halt verhindert das Diaspora zu einer Kontaktbörse wurde. Die meisten Leuten haben damals ein Neutrum als Usernamen gewählt, weil sie verhindern wollte das man irgendwie geschlechtsspezifisch miteinander spricht. Es gab nicht ein Avatar welches ein Gesicht oder so gezeigt hätte. Es wurde auch verhindert, dass Diaspora öffentlich nackte Haut oder so gezeigt hat. Es wurde gedultet, aber nur mit dem nsfw tag versehen. Da gab es auch heftige Diskussionen hier. An das Kommerzielle wurde irgendwie nicht gedacht. Ein Beitrag war anfangs ja auch keine Selbstdarstellung, sondern es war ein Beitrag über welchen man mit anderen reden wollte. Irgendwann haben auch einige FotografInnen oder so versucht hier auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen oder auch andere KünstlerInnen, aber dazu ist auch die Art wie Diaspora funktioniert nicht geeignet. Es gibt ja keine Gruppen. Es gibt keine Suche nach Beiträgen. Du kannst Dich eigentlich nur im Profil vorstellen. Alte Beiträge findet man kaum wieder, etc. So waren die Leute also nicht gegen diese Art von anti-mainstream-Kommerz, sie meinten nur, dass dafür Diaspora nicht geeignet sei. Kannst Du Dir vorstelle, dass es anfangs auch keinerlei yt-Videos gab. Weil yt ja böse war? Erst durch die über yt-verlinkte Musik, wurde yt erst schleichend eingeführt. Bei jeden dieser "Neuerungen" verließ ein ganzer Schwung an alten Leuten Diaspora, aber es kamen wohl netto immer mehr Leute dazu. Vor allem Leute aus anderen Netzwerken und diese brachten ihre Erfahrungen mit. Diaspora war vorher für viele das erste und einzige Netzwerk, so z.B. für mich. FB Erfahrung hatte kaum einer. Das ist dann halt alles anders geworden. Ich denke, gerade auch, weil hier immer noch etliche Profile dabei sind, die von Anfang an da waren, ist die Geschichte von Diaspora eine extrem interessante Geschichte. Und man erkennt an diesen alten Profilen auch, wie das Internet den Charakter verändert. Das auch Diaspora eine riesige Blase ist, frei von Reflexion.

Deshalb also noch mal zurück. Kommerz ist nicht immer scheiße, aber es kommt darauf an wo man diesen anspricht. Im Freundeskreis kommt es ganz bestimmt auch nicht so toll, wenn man seine selbst-gebastelten Sachen präsentiert.

Man hätte sicher bei Wikipedia einen Weg finden können, dass im Eintrag vermerkt wird, wenn ein bezahlter Autor den Eintrag verfasst.

Die Leute sagen doch nicht ob sie bezahlt werden oder nicht. Ich war in einer kleinen NGO, machte dort ein Praktikum, und einer meiner Aufgaben war es die Wikipedia an den geeigneten Stellen mit unseren Informationen zu ergänzen. Das ist ja auch korrekt, wer sollte besser über unsere Orga Bescheid wissen, als die Orga selber? Und wer sollte besser über bestimmten Sachverhalt berichten können, als Leute, die diesen selber recherchiert haben? Nur, ich bin da ja als ganz normaler User aufgetreten. Wieso sollte jetzt eine Pharmafirma das nicht genauso machen und sogar in die Wissenschaftlichen Aspekte sich mit einbringen?

Das finde ich wirklich schön, was Du von den diaspora*-Anfängen erzählst. Dankesehr. Ich sehe da eine große Ähnlichkeit zu den Foren, oder noch früher aus dem Usenet. Hätte aber nie gedacht, dass es in den SN auch mal so war.

Es gab hier mal eine gesprochene Liebeserklärung an Diaspora, muss mal schauen, ob es die noch irgendwo im Netz gibt.

Zu Community-Beiträgen

Verstehe da Deine Ansichten auch, bin da aber von der Grundeinstellung komplett anders. Ich kann wirklich persönlichen Erfolg gar nicht genießen. Ich kann Erfolg nur genießen, wenn ich diesen zusammen mit anderen erreicht habe. Es hat lange gedauert bis ich verstanden habe, dass Menschen da verschieden sind. Mein bester Freund ist Einzelsportler. Der will alles alleine machen, Schrank aufbauen, Fahrradfahren etc. Der weiß, wenn er es alleine macht, dann ist es ordentlich und er muss sich nach keinen richten. Ich würde es immer vorziehen mit mehreren zusammenzuarbeiten, auch wenn dadurch das Ergebnis schlechter wird.

ayesnays

Thu, 29 Oct 2020 16:30:58 +0100 from Diaspora

Die Liebeserklärung für D* findet sich nicht mehr im Netz, aber ich habe sie gesichert. Wenn Du möchtest, dann schicke ich Dir einen Link per PM. Ist glaube ich echt interessant, um die negative Entwicklung von Diaspora nachzuvollziehen.

NetzRose

Thu, 29 Oct 2020 18:09:33 +0100

@ayesnays@framasphere.org Da so viel um uns herum los ist, versuche ich es häppchenweise

Das verstehe ich gerade nicht, warum wurdest Du geschnitten? Weil Du für Dich selber geworben hast? Und wo war das?

Es war in Foren, in denen es um das Bauen von Webseiten ging. Man ist normalerweise links gefolgt und hat im Forum Feedback gegeben. - bei dem Projekt der Fachbuchhandlung kam überhaupt nichts. Dabei ging es mir wirklich um Fachfragen, denn ich hatte mich da echt mit einigen Dingen sehr abgemüht. - Man machte einfach um alles einen riesigen Bogen, das irgendwie auch nur im Entferntesten nach Kommerz roch.

NetzRose

Thu, 29 Oct 2020 19:23:08 +0100

@ayesnays@framasphere.org

Und wer sollte besser über bestimmten Sachverhalt berichten können, als Leute, die diesen selber recherchiert haben? Nur, ich bin da ja als ganz normaler User aufgetreten. Wieso sollte jetzt eine Pharmafirma das nicht genauso machen und sogar in die Wissenschaftlichen Aspekte sich mit einbringen?

Ja, richtig. Mein Gedanke war da eher ein Schnellschuss.
Und wie wäre es, wenn die Autoren zu Klarnamen verpflichtet wären? - Oder kenntlich machen, dass sie für eine Firma oder Organisation schreiben?

NetzRose

Thu, 29 Oct 2020 20:44:23 +0100

@ayesnays@framasphere.org Du meinst diese?
https://soundcloud.com/faldrian/diaspora-liebeserkl-rung-von

ayesnays

Thu, 29 Oct 2020 20:46:36 +0100 from Diaspora

:) Ja, aber ich habe da eine viel bessere Version. Warte kurz.

ayesnays

Thu, 29 Oct 2020 20:49:11 +0100 from Diaspora

Schau mal hier

ayesnays

Thu, 29 Oct 2020 20:51:16 +0100 from Diaspora

Aber Du bist schon ein Phänomen, habe es selbst mit Deinem Meta-Suchmaschinen Tipp nicht gefunden. Ich glaube ich werde alt :/ :D

NetzRose

Thu, 29 Oct 2020 20:57:55 +0100

Ja, diese Darbietung empfinde ich wesentlich stimmiger. Danke.

NetzRose

Thu, 29 Oct 2020 21:00:56 +0100

@ayesnays@framasphere.org habe bei eTools.ch einfach

Liebeserklärung an Diaspora

eingegeben und da steht es gleich an 5. Stelle. - War also gleich der erste Link, dem ich nachgegangen bin.

ayesnays

Thu, 29 Oct 2020 21:03:46 +0100 from Diaspora

Ja und ich habe natürlich "Just one more Diasporian" eingegeben und dann nur Links gefunden, wo es gelöscht wurde. :)

NetzRose

Thu, 29 Oct 2020 21:04:47 +0100

@ayesnays@framasphere.org Stimmt, ich bin haargenau, wie Dein Freund. - Hat sich nicht oft ergeben, länger mit anderen zusammen etwas zu machen.

ayesnays

Thu, 29 Oct 2020 21:17:34 +0100 from Diaspora

Wichtig ist es doch auch nur, zu erkennen, dass es diese verschiedenen Typen gibt. Es sind auch mehr als nur 2 verschiedene Typen. Wie viele genau, weiß ich nicht, da gibt es ja so viele mögliche Erklärungen ;)

Aber noch mal zurück auf den Text von Diaspora. Die Art wie das Netzwerk aufgebaut ist hat es zwar verhindert so eine Art Fb zu werden, aber ist schon traurig, dass fast nichts mehr von dem da ist, was es mal ausgemacht hat. Austausch gibt es öffentlich kaum mehr, es ist auch hier eine pure Selbstdarstellung geworden. Eigentlich müsste man gar nicht mehr öffentlich schreiben, man wird ja ohnehin ignoriert. Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel. ;)

NetzRose

Thu, 29 Oct 2020 22:28:58 +0100

@ayesnays@framasphere.org Stimmt, Diaspora* hat sich geändert. Und mir tut fast leid, dass ich mal vor Jahren versucht habe, Dampfern Diaspora als bessere Alternative zu G+ und FB schmackhaft zu machen.
Naja, ich war zum Glück ja nicht erfolgreich

Denn in der Dampferszene geht es bis auf eine Handvoll Akteure einfach nur ums Kaufen. - Dass da politisch und medial viel übles passiert, juckt nicht und wer drauf hin weist, ist allenfalls eine Spaßbremse.

NetzRose

Thu, 29 Oct 2020 22:32:58 +0100

@ayesnays@framasphere.org

Eigentlich müsste man gar nicht mehr öffentlich schreiben, man wird ja ohnehin ignoriert. Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel. ;)

Oder gerade erst recht?
Gerade diese neuen Einschränkungen könnten vielleicht etwas bewirken.
Irgendwann werden Filme und Serien öde.
Vielleicht stolpert dann mal jemand rein und entdeckt, dass mehr geht, also nur zu konsumieren.